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Betreff: Neuer Trarari
Moin allerseits. Ist zwar noch nicht April, aber folgende Mail
will ich den PC-lern [und besonders Ulf ;-)] nicht vorenthalten.
Hallo, Leute!
Aus absolut zuverlässiger Quelle habe ich ein Datenblatt des
neuen Atari-Rechners in die Hand bekommen!
Hier ein Auszug:
DER NEUE ATARI "VULTURE080"
Basierend auf Motorrollers neuesten Microprozessor MC68080 bringt
Atari nun endlich seinen neuen Rechner auf den Markt - ein Meilenstein
der Computergeschichte! Die Fachbücher der Rechnerarchitektur
müssen umgeschrieben werden.
Nachfolgend werden die einzelnen Systemkomponenten vorgestellt:
- Systemarchitektur:
- CPU: Motorroller MC68080, 128 Bit Daten/Adreßbus.
Durch spezielle Behandlung der ersten 3 Adreßleitungen
konnte ein sogenanntes Vulture-Ultra-Fast-Fast-RAM (Uff-RAM)
entwickelt werden, welches im Atari an den Adressen von $00000000 bis
$00000007 zu finden ist. Da sich hier normalerweise aber ROM befindet
(Resetvektor), kommt im Vulture eine extra nur für diesen Zweck
eingebaute Uff-MMU zum Einsatz. Mit dieser kann das
Ultra-Fast-Fast-RAM auch wahlweise an die Adressen von $00AB1246 bis
$00AB124D gemappt werden. Hier eröffnen sich ungeahnte
Möglichkeiten für den Systemprogrammierer.
Die maximal mögliche Taktfrequenz des MC68080 von 2 GHz wurde
im Vulture auf angenehme 13 kHz gesenkt. Dadurch konnte die
Heliumkühlung durch einen handelsüblichen Lüfter
ersetzt werden. Diese 13 kHz sind keineswegs niedrig, da der MC68080
eine hochkomplexe Architektur besitzt, die es ermöglicht, bis zu
256 Instruktionen parallel zu bearbeiten. Dies wird durch optional
erhältliche, externe Prozessor- Pipelines erreicht, die sich
leicht in jeder größeren Wohnung durch einen fachkundigen
Klempner verlegen lassen.
- Gehäuse:
- Der durch die Taktrate von 13 kHz entstehende hohe Pfeifton wird
durch einen wasserballgroßen, formschönen Gummiball
gedämpft. Dieser kecke, halbmondförmig aus der linken
Gehäuseseite hervorquellende Ball ist von einigen Beta-Testern
als "Designschwäche" bezeichnet worden, was einen
Atari-Mitarbeiter zu den (bereits geflügelten) Worten:
"Courage for that bump!" (in etwa: Mut zur Beule)
veranlaßte.
Die über dem Netzteil des Vultures angebrachte Herdplatte
verdeutlicht das Energiebewußtsein der Konstrukteure. Mit Hilfe
des mitgelieferten Kochbuchs "Cooking with Vulture"
(deutsche Übersetzung in Vorbereitung) lassen sich so zauberhafte
Gerichte wie Vulture Chop-Suey, Scaloppa al TT, Pommes mit ST,
Falcon-Cross, gefüllter Atari in Rotwein oder - als ganz
besonderer Leckerbissen - ein Peking-Atari kreïeren.
Das Gehäuse ist natürlich kaffee- und wasserdicht bis
200m, nagetierfest, faustschlagsicher, bißstabil,
sturzunempfindlich, dschungelerprobt, strahlungsarm, linksliberal und
weltraumtüchtig.
- RAM:
- Im Gegensatz zu seinen Vorgänger hat man beim Atari-Vulture
eine große Auswahl an möglichen Speicherkonfigurationen: 0,
0.001, 1, 4, 14, 15.9, 15.99, 15.999, 15.999999 oder 548 Megabyte
Bei der 548-MB-Option stehen drei Speichertypen zur
Verfügung: Das bereits besprochene Uff-RAM, das normale ST-RAM
(0.000008 bis 15.999999 MB) und das US-Bubi-RAM (Ultra slow - But big)
mit einer mittleren Zugriffszeit von zwei Stunden, jenseits der
Baumgrenze klappt's aber manchmal auch schneller ...
Beim Bildschirmspeicher wurde auf das moderne Heisenberg'sche
Unschärfe-RAM gesetzt, das prima funktioniert, sofern man nicht
hinschaut.
- ROM:
-
- 512 Bit intern
- optional 1 GByte extern (Cartridge mit robuster
Röhrentechnik und Blitzableiter)
Auf den Einsatz des ursprünglich vorgesehenen neuen
Betriebssystems "VultiTOS-Supra" wurde verzichtet, da
Anwendungsprogramme bereits während ihrer etwas zähen
Ladephase veralteten.
Berühmt geworden ist in diesem Zusammenhang der
VultiTOS-Supra Beta-Tester Alois Lullenhuber (Landwirt, 52), der es
geschafft hat, sich während eines Prozeßwechsels zweimal
naß zu rasieren.
- Das Maus-Subsystem:
- Eine weltweit neuartige Form der Maussteuerung wurde im Vulture
implementiert: das sogenannte Vulture-Maus-Subsystem. Es bietet
Anschlußmöglichkeiten für insgesamt 32 Mäuse: 27
Slave-Mäuse, 4 Master-Mäuse und eine Supervisor-Maus.
Zu unterscheiden ist hier der Single-Pointer-Mode und
Multi-Pointer-Mode. Im Single-Pointer-Mode ist nur ein einziger
Mauszeiger auf dem Bildschirm sichtbar, an dessen Bewegung aber alle
angeschlossenen Mäuse teilhaben können. Im
Multi-Pointer-Mode hat jede angeschlossene Maus auch ihren eigenen
Mauszeiger auf dem Bildschirm.
Bewegt ein Maus-Master seine Master-Maus, so werden alle
Bewegungen, die die Maus-Slaves mit ihren Slave-Mäusen
vollführen, vom Master-Slave- Mouse-Manager ausgefiltert.
Die Supervisor-Maus ist immer dann sinnvoll und nützlich,
wenn die auf dem Bildschirm sichtbaren Mauszeigerbewegungen vom
menschlichen Geist nicht mehr nachvollzogen werden können. Bewegt
nämlich der Maus-Supervisor die Supervisor-Maus, so erscheint ein
riesiger, blinkender Supervisormauszeiger auf dem Bildschirm. Unter
monumentalen Supervisorklängen aus dem Vulture-Lautsprecher hat
der Supervisor nun genau 1,4 Sekunden Zeit, seine gewünschte
Supervisorposition auf dem Bildschirm anzusteuern. Danach ist wieder
Ruhe.
Sämtliche Mäuse lassen sich natürlich auch
gleichzeitig über die Tastatur bedienen; in zwei bis drei Wochen
hat sich auch der geistig trägere Mensch die wichtigsten
Tastenkombinationen eingeprägt.
Weitere Informationen sind dem beigelegten Buch "Das
große Buch zum Vulture-Maus-Subsystem" zu entnehmen, unter
anderem auch die Reaktion einer Anwendung auf Neunfach-Klicks,
broadcast-Klicks, private-Klicks, public- Klicks, hidden-Klicks und
Dalli-Klicks.
- Tastatur:
- Die natürlich ins Gehäuse integrierte Tastatur setzt
neue Maßstäbe. Hier nur kurz die wesentlichen Highlights:
- 67 Funktionstasten, davon 23 undokumentiert
- zusätzlicher Zehnerblock mit römischen Zahlen
- Binärblock
- Meta-CapsLock-Taste, um die CapsLock-Taste zu locken
- 16 Cursortasten mit Himmelsrichtungsbeschriftung zur flexiblen,
endlich auch diagonalen Cursorsteuerung
- Kinn-bedienbare Returntaste
- Anschlagsdynamische Buchstabentasten
- (Taste sanft drücken: Kleinbuchstaben,
- Taste kraftvoll drücken: Großbuchstaben,
- Taste brutal drücken: Taste kaputt)
- Backkill-Taste: Lähmt denjenigen, der dem Benutzer momentan
rechts über die Schulter schaut
- Delete: Löscht den momentanen RAM-Inhalt (ohne lästige
Rückfragen)
- Help: an der rechten Gehäuseseite öffnet sich eine
Klappe, der ein Erste-Hilfe-Köfferchen entnommen werden kann.
- Undo: die Klappe schließt sich wieder.
- Sound:
- Das Soundsystem übertrifft alles bisher Dagewesene:
- Motorroller-KS (Kojak-Sirene) mit fünf frei wählbaren
Frequenzen - Nebelhorn standardmäßig eingebaut
- optionales externes Martinshorn erhältlich
- Pauken-Interface
- Zwei Knackfrösche für optimalen Stereo-Tastaturklick
sind beigelegt - Tiefsee-Sonar für extrem realistischen
Tastatur-"Ping"
Die Ansteuerung und Verknüpfung dieser einzelnen Komponenten
wird durch spezielle Chips (Mozart, Bach, Beethoven und Phil)
gesteuert. Ein freier Steckplatz für Elvis ist vorhanden.
Mit Hilfe der Erweiterungskarte 'Erna' können bis zu sieben
externe Buschtrommeln an den Vulture angeschlossen werden. (Erna: Zur
Erinnerung an Tramiels Putzfrau, die ihm einmal aus der Patsche half,
als er die Zahl 68030 für eine Telefonnummer hielt.)
Auf Wunsch wird dem Vulture ein Mitglied des London Symphony
Orchestra beigelegt (Triangelspieler sind z.Zt. vergriffen).
- Erweiterungsbus:
-
- Steckplatz für internen Abakus auf Murmelbasis zur
Erhöhung der Rechenleistung
- Interner Prozessorsteckplatz für Commodore PET-Emulation
- Interner Prozessorsteckplatz für Seegurken-Emulation
- Grafik:
- Jeder, der einmal das Grafiksystem des Vultures gesehen hat, wird
spontan zum Zen-Buddhismus übertreten, nachdem sich sein
Weinkrampf gelöst hat. Es ist fast unerträglich genial
konstruiert:
- Super Atari-VGA (AVGA): 641 * 482 Pixel bei knapp 113 Farben
- Semi Color-Modus mit recht vielen Farben
- True Color-Modus mit noch mehr Farben
- Muchas Color-Modus mit unglaublich vielen Farben
- Extended Color-Modus mit vielen Farben aus dem ultravioletten und
infraroten Bereich
- Complex-Color-Modus mit gleichzeitig 97 Farben aus 11 von 53
Paletten - Spezieller, speicherplatzsparender Modus mit 16 * 16 Pixel
bei einer Farbe, dafür aber mit ultraschnellem horizontalem und
vertikalen Hardware-Scroll
- Spezieller Bomben-Blitter(tm) zur schnellen Ausgabe der
Absturz-Bomben, Bombenfarbe frei definierbar, koppelbar mit dem
Nebelhorn zur akustischen Untermalung.
- Anschlüsse:
-
- SCSI V-Interface mit 'Direct-To-Brain Access' (DTBA)
- Fußpedal-Stecker für bequeme Bedienung des
Reset-Knopfes
- MIDI-Thru
- zwölf erweiterte Joystickports
- Extras:
-
- HändlerScanner, zum Lokalisieren des nächsten
Atari-Fachhändlers, max. Reichweite: 3.000 km.
- HändlerScanner2, falls mit dem einfachen Modell kein
Händler lokalisiert werden konnte.
- Airbag
- Seitenaufprallschutz
- Kaffeemaschinen-Interface
- Motorroller DSP (Digitale Saftpresse)
- eßbares Gehäuse, der Umwelt zuliebe. (Vorsicht, schwer
verdaulich!)
Zum Betrieb des Kaffeemaschinen-Interfaces sind nötig:
- Adapter Atari-Vulture-ROM-Port auf Mini-Klinke
- Adapter Mini-Klinke auf Cinch
- Adapter Cinch auf Euro-AV
- Adapter Euro-AV auf DIN-Buchse
- Adapter DIN-Buchse auf ACSI
- Adapter ACSI auf Kaffee-Maschine
Ein formschönes Gehäuse in Atari-Grau für diese
Adapterkaskade ist bei jedem autorisierten Fachhändler
erhältlich.
- Fachliteratur:
- 3 Rollen Klopapier mit Blümchen (zweilagig, gegen Aufpreis
auch dreilagig)
Alfred Klick, "Die Morse-Maus, eine neuartige Methode der
Dateneingabe".
Jack Sellers, "Das Maus-Subsystem des Atari-Vulture", NY
1994, mit einem Vorwort von Schopenhauer
Erna Potksed, "Philosophische Dialoge mit dem Vulture",
Band I und II
Jack Noclaf, "Die Grenzen des menschlichen Bewußtseins
und ihre Überschreitungen im Atari-Vulture"
- Fazit:
- Vulture080? Find ich gut!
Ich glaube, das beseitigt nun endlich die Gerüchte um einen
neuen Atari-Rechner! Geplante Auslieferung: Februar '95, falls bis
dahin kein Schnee fällt.
:-)
Bis denn, Ingo