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4.13.5 MausTausch

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JT>DJ>Aha, das habe ich auch noch nicht gewußt.
JT>Steht in irgend so einer Doku-File drin.

MausTausch, der:
nicht mit 'zu' zu gebrauchen; althergebrachte Form der Kapitalverschiebung.
 
Früher, als das Geld noch Wert besaß, wurden im Volke liebevolle Bezeichnungen dafür gefunden, so wie "Kies", "Knete", "Penunsen" oder eben "Mäuse". Wollte nun einer den warmherzigen Bernhardiner spielen und dem, der keine Mäuse besaß, von seinen Mäusen die Hälfte abgeben, so nannte man das "Maus-Teilung" (analog zur Zell-Teilung, wenn zwei Sträflinge ...).
 
Anders war es früher in den Wechselstuben an den vielen, vielen Landesgrenzen, die unser zerklüftetes Deutsches Reich hatte. Alle 20 bis 50 km kam man an eine neue Landesgrenze, und natürlich wurde überall in einer anderen Währung gerechnet (-> Elle, -> Preußen, -> Bayern-Taler).
 
So wurde der Reisende durch ein weithin sichtbares Schild, das am Schlagbaum befestigt war, darauf hingewiesen, daß er an der Grenze seine Mäuse tauschen mußte. Gesagt, getan, und mit frischer Währung versorgt konnte die Reise weitergehen, zu immer neuen Galaxien.
 
Zwei damals recht berühmte MausTauscher waren der Italiener E. Cambio und der Engländer Brian Exchange.
 
Inzwischen ist durch die Liberalisierung des Welthandels und die Wiedervereinigung der Aufwand beim MausTausch weitestgehend vereinfacht worden, so daß der moderne Staatsbürger kaum noch dahinterkommt, wenn seine Mäuse getauscht werden (-> schleichende Inflation, -> MausSchwund).
 

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