Die Maus stellt sich vor


    Einordnung: Maus und MausNet

    Die Maus-Mailbox, ursprünglich M.A.U.S., ist ein Mailbox-System, was auf eine MSDOS-Umgebung aufsetzt. Die Entwicklung des Systems begann Mitte der 80-er Jahre und schreitet seitdem kontinuierlich voran. Heutzutage bilden über 100 Maus-Systeme in Deutschland, Österreich und im deutschsprachigen Teil der Schweiz das MausNet®.

    Konzeptionelle Grundlagen einer Maus-BBS sind die klare, schnellbedienbare menügeführte Oberfläche und die Maschinenschnittstelle MausTausch für den Benutzer. Was damals unter dem Eindruck eingeschränkter Kapazitäten (300 Baud Akkustikkoppler) entwickelt wurde, bedeutet heute eine deutliche Kostenersparnis für den Anrufer, weil langwierige Lernphasen fast gänzlich entfallen. Das bedeutet andererseits auch, daß man beim Anruf in einer Maus weder vt100- bzw. ANSI-Spielereien finden wird, noch daß die BBS sich auffallend bunt präsentiert.

    In fast 100% der Fälle kommuniziert der Benutzer nicht mehr selbst mit der Mailbox. Vielmehr wird dies i.d.R. durch automatisch ablaufende Scripte erledigt, die, die Schnittstelle MausTausch benutzend, die gepollten Daten hinterher offline auf der Maschine des Benutzer dessen Frontend zur Verfügung stellen. Derartige Verfahren sparen Onlinekosten, bedeuten durch nur wenige Minuten Onlinezeit eine stark erhöhte Effizienz der Maus und nicht zuletzt erreicht man so eine vollkommene Unabhängigkeit von Betriebssystemen. Es spielt gegenüber der Maus keine Rolle mehr, ob der Benutzer lokal unter Atari-TOS, MacOS, OS/2, beliebigen Unix-Derivaten oder noch MSDOS/MS-Windows arbeitet. Der MausTausch als reine ASCII-Schnittstelle versteckt derartige Einzelheiten.

    Dem gegenüber steht der i.d.R. mehrmals, mindestens aber einmal täglich stattfindende Datenaustausch der einzelnen Maus-Mailboxen untereinander. Der MausNet-Betrieb stellt durch organisatorische Maßnahmen sicher, daß alle am Tag X-1 in die Mäuse eingespeisten Daten, am Tag X im ganzen Netz zum Abruf zur Verfügung stehen. Dies betrifft sowohl alle News-Artikel (öffentlichen Nachrichten) als auch alle e-Mails (persönliche Nachrichten). Diese Geschwindigkeit bei unter normalen Umständen garantierter Verteilzeit wird von fast keinem weiteren Mailbox-Netzwerk erzielt - ohne daß der Mitteleinsatz den finanziellen Rahmen eines Hobby-Betreibers sprengt.

    Um einer häufig gestellten Fragen zuvor zukommen: es gibt auch in der Maus Download-Bereiche, aber es gibt keine Download-Ratios und ähnlichen Unsinn. Die Programmteile sind nur eine Beigabe, der Hauptzweck einer Maus und des MausNets ist und bleibt die Kommunikation in den Gruppen (Newsgroups) und durch persönliche Nachrichten (Mails). - Übrigens: Bretter gibt's bei OBI, aber nicht in der Maus (TM).

    In stark komprimierter Form ein paar weitere Fakten: das MausNet ist nicht-kommerziell, d.h. die MausNet-Infrastruktur steht keinen Unternehmen offen; die vernetzten Mäuse werden durchwegs als Hobby betrieben; es werden z.Z. netzweit über 500 Gruppen (plus beinahe beliebig viele lokale, durch Gateways gespeiste Gruppen) zu unterschiedlichsten Themen angeboten; das Durchschnittsalter der Benutzer liegt bei fast 30 Jahren, wobei der Anteil der unter 18-jährigen beinahe null ist; durch die Teilnahme am Individual Network (IN) e.V. werden internationale e-Mail-Dienste und Usenet-News zur Verfügung gestellt.


    Diese Seite wurde uns freundlicherweise von der MAUS@H zur Verfügung gestellt.