Die FAQ zur MAUS Freiburg

Andere wichtige FAQs und Hinweise
Auf dem Sysoptreffen 1994 in Oer-Erkenschwick haben die Sysops des
MausNets einstimmig folgendes Manifest beschlossen:
(Beginn PM-Manifest)
Das nachfolgende Manifest über persönliche Mitteilungen
im MausNet (PM-Manifest) soll uns allen, Benutzern und Sysops,
Klarheit darüber verschaffen, wie persönliche Mitteilungen
im MausNet behandelt werden, welchen Stellenwert sie für uns
haben. Angestrebt ist ein briefähnlicher Status, der die
Privatheit von PMs garantieren soll, soweit dies im Medium von
DFÜ innerhalb unseres Netzes, des MausNets, erreichbar ist.
Dieses Manifest ist für alle Sysops im MausNet verbindlich.
- zur technischen Situation von PMs
- innerhalb des MausNets
derzeitige Situation:
Auf einer MAUS eingehende PMs werden zur Zeit unverschlüsselt
gespeichert. Dies geschieht in einer einzigen großen Datei, die
allenfalls mit einem Disketteneditor eingesehen werden könnte,
nicht aber mit der Box-Software (MAUS oder Quark) selbst. Wenn das
nächste Netz mit anderen Mäusen gefahren wird, werden die
neu eingegangenen PMs zur Bestimmungsmaus transportiert. Dort bleiben
sie liegen, bis der Empfänger sie abholt, längstenfalls i.
d. R. bis maximal 100 Tage (Default-Einstellung). Ist eine PM vom
Empfänger abgeholt worden, wird sie i. d. R. nach spätestens
30 Tagen gelöscht (Default-Einstellung). Diese letztgenannte
Aufbewahrungszeit garantiert eine funktionierende Kommentarverkettung
auch dann noch, wenn jemand erst nach Tagen antwortet.
Durch Verkettungsfehler oder Schäden an der Datenbank kann es
passieren, daß eine PM ganz oder in Teilen an einen falschen
Empfänger geht - derartige Pannen sind selten, allerdings schon
vorgekommen. Da die Zustellung von PMs an die Empfänger (neben
einer korrekten Adressierung) von einer funktionierenden Technik
abhängt und diese naturgemäß fehleranfällig ist,
kann eine Zustellung nicht in jedem Fall garantiert werden.
Erhält ein Benutzer einer Mailbox im MausNet an einem Tag von
einem Absender mehrere PMs über das MausNet mit einem
Gesamtvolumen von über 64 KB, so werden die Mitteilungen, die
über das Limit von 64 KB hinausgehen, an den Wochensysop der
ersten MAUS, die auf dem Transportweg liegt, geleitet. Ab MausNet 1.99
werden diese Massenmails schon in dieser auf dem Transportweg
liegenden MAUS auf "gelesen" gesetzt und werden dadurch
nicht mehr automatisch beim MausTausch des Wochensysops in dessen
Outfile exportiert. In jeder MAUS muß eine Version des MausNets
eingesetzt werden, die dieses Setzen des Gelesen-Flags für
Massenmails beherrscht. Die auf "Gelesen" gesetzten
Massenmails sollen in der Regel nicht von den Sysops gelesen werden.
Eine Ausnahme hiervon liegt insbesondere dann vor, wenn die Sysops
sich mit dem Absender und dem Empfänger nicht über die
Erstattung der Kosten einigen können.
Das 64 KB Limit bei Massenmails ist eine momentane Grenze. Wird
sie nach oben oder unten verschoben, sind die Benutzer des MausNets in
Maus.Info darauf hinzuweisen. Über eine Änderung dieser
Grenze wird mit der einfachen Mehrheit der abgegebenen Stimmen
entschieden. Das von den Sysops jeweils beschlossene Limit ist
für alle Mailboxen im MausNet verbindlich.
Mitteilungen an den Sysop einer MAUS (Sysop @ XY oder Sysop
Vorname Nachname @ XY) gehen immer an den aktuellen Wochensysop von
XY. Dies ist unabhängig davon, mit welchem Sysop der Box XY die
Kommunikation begonnen worden ist. Wird der Wochensysop geändert,
gehen neu eingehende Antworten auf Sysop-PMs an den neuen Wochensysop
von XY. Dies gilt ebenfalls für die maustauschkompatible Software
Quark. In beiden Fällen kann der Empfänger auch eine Gruppe
von Sysops sein.
Planungen:
Eingehende PMs werden in einer der nächsten Mausversionen
verschlüsselt auf der Platte abgelegt. Diese Verschlüsselung
ist kein perfekter Schutz, sondern sie soll nur ein versehentliches
Lesen von PMs - z. B. beim Testen von datenbankspezifischer Software
oder beim Reparieren der Datenbank - verhindern. Eine Kodierung des
Benutzer-Passworts ist ebenfalls in Planung.
Was die maustauschkompatible Software Quark angeht, so werden
persönliche Mitteilungen in der Quark 1.* unverschlüsselt
und in der Quark II verschlüsselt gespeichert. Die aktuelle
Boxversion wird beim Login ausgegeben, sie kann zudem beim Sysop der
Box erfragt werden.
- außerhalb des MausNets
PMs an Leute außerhalb des MausNets werden über sog.
Gateways transportiert. Hat eine PM erst einmal einen Gateway
passiert, ist sie der Kontrolle des MausNets in jeder Hinsicht
entzogen. Wir können nicht beurteilen, welchen Status PMs in
anderen Netzen haben und wie sie dort behandelt werden. Ferner
können wir nicht garantieren, daß wir jede Mail an andere
Netze oder aus anderen Netzen transportieren können - sei es
wegen Volumen, sei es, weil das Anschreiben der Zieladresse
kostenpflichtig ist oder kein Gate dorthin existiert. Gleiches gilt
für fehlerhaft adressierte Mails.
Die mausseitige Verschlüsselung von PMs (also die o. g.
Verschlüsselung von PMs durch die MAUS selbst) muß am
Gateway wieder rückgängig gemacht werden. Außerdem
bekommen die Quark-Boxen die Mitteilungspakete unverschlüsselt.
Beide Sachverhalte betreffen nicht die benutzerseitig
verschlüsselten PMs (mittels PGP z. B.). Es ist allerdings zu
bedenken, daß nicht in allen Netzen verschlüsselte PMs
erlaubt sind und transportiert werden. Im MausNet sind
verschlüsselte Mitteilungen erlaubt.
- zur moralischen Situation PMs betreffend
Hier kann nur etwas über das MausNet gesagt werden, weil die
Sysops des MausNets nur hier überhaupt Einfluß haben.
Die Sysops des MausNets verpflichten sich zu folgendem Umgang mit
PMs:
Definition:
Persönliche Mitteilungen (PMs) sind Mitteilungen, die ein
Absender Person A über das MausNet - zumindest als ein Teil des
Transportwegs - an einen Empfänger Person B schickt,
unabhängig davon, ob A oder B Benutzer des MausNets sind.
Mitteilungen, die offensichtlich von einem Programm verschickt oder
geroutet werden, sind den PMs gleichgestellt, wenn der oder die
Empfänger Personen sind. Mitteilungen, die von einer Person an
ein Programm geschickt werden, sind in der Regel PMs gleichgestellt.
Eine Ausnahme kann hier im automatischen Bouncen von Mitteilungen an
FTP- Mailer und/oder Listserver bestehen. Es besteht kein Anspruch
seitens der Benutzer auf Nutzung von FTP-Mailern und Listservern via
MausNet.
Grundsatz:
Kein Sysop liest persönliche Mitteilungen, die nicht an ihn
selbst gerichtet sind. Persönliche Mitteilungen gehen
ausschließlich an den berechtigten Empfänger.
Ausnahmen:
Eine Ausnahme hiervon bilden die sog. "Massenmails". Das
sind Mitteilungen von einem Absender A an einen Empfänger B, die
an einem Tag das Volumen von 64 KB überschritten haben.
Mitteilungen dieser Größenordnung sind im MausNet verboten
und unterliegen nicht dem grundsätzlichen Schutz von PMs. Dennoch
dürfen derartige Massenmails nicht an unbefugte Dritte
weitergeleitet werden.
Technische Probleme mit der Zustellbarkeit von PMs, insbesondere
im Zusammenhang mit dem Betrieb eines Gateways, können es
erfordern, eine PM manuell weiterzuleiten. Eine automatisch generierte
Bouncemitteilung an den Absender der PM ist dem manuellen Weiterleiten
vorzuziehen.
Es können Fehler in der PM-Datenbank auftreten, die nur
manuell repariert werden können, wenn die dafür vorgesehenen
Programme versagt haben. Bei einer solchen manuellen Reparatur wie
auch beim Debuggen der Boxsoftware kann es passieren, daß der
Sysop Kenntnis vom Inhalt einer PM erlangt, die nicht für ihn
bestimmt ist.
Aufgrund oben beschriebener technischer Notwendigkeiten erhaltene
Kenntnis vom Inhalt einer PM werden weder weitergegeben noch durch
denjenigen, der diese Kenntnis erlangt hat, in irgendeiner Form
verwendet.
Höherrangiges Recht geht diesem PM-Manifest vor.
kodierte Mitteilungen:
Kodierte Mitteilungen sind im MausNet erlaubt und werden
transportiert, wenn sie nicht über das jeweils gültige
Massenmail-Limit (derzeit 64 KB) hinausgehen.
Bindung:
Die Regelung zur Behandlung von PMs innerhalb des MausNets ist
für alle derzeitigen und zukünftigen Sysops verbindlich. Ein
Sysop, der sich nicht imstande sieht, die o. g. Regelung mitzutragen,
muß seinen Job als Sysop aufgeben. Sofern er Betreiber ist,
muß er seine MAUS schließen oder diese - nach
Rücksprache mit den anderen Sysops des MausNets und deren
Zustimmung - einem Sysop übergeben, der bereit ist, die Regelung
mitzutragen. Von zukünftigen Sysops und Betreibern wird explizit
verlangt, daß sie die o. g. Regelung akzeptieren.
Wird die o. g. Regelung durch Beschluß der Sysops
modifiziert, sind die Benutzer des MausNets darüber in Maus.Info
zu unterrichten. Die Unterrichtung muß den Text der alten und
der neuen Regelung enthalten und ist mit einer Begründung zu
versehen. Für eine Modifikation ist mindestens eine
Zwei-Drittel-Mehrheit der abgegebenen Stimmen notwendig.
Verstöße
Ein Sysop der gegen o. g. Regelung verstößt, muß
das MausNet verlassen. Sofern er Betreiber ist, muß er zudem
seine MAUS schließen oder diese - nach Rücksprache mit den
anderen Sysops des MausNets und deren Zustimmung - einem Sysop
übergeben, der bereit ist, die Regelung mitzutragen.
Sofern der betroffene Sysop Gründe vortragen kann, die
geeignet sind, sein Verhalten zumindest teilweise zu rechtfertigen,
ist von den Sysops darüber abzustimmen, ob
- er das MausNet verlassen muß,
- er seinen Sysopstatus verliert,
- er von netzpolitischen Ämtern ausgeschlossen wird
- er verwarnt wird
- nichts gegen ihn unternommen wird
Eine solche Abstimmung kommt nur auf Antrag des betroffenen Sysops
zustande.
Sofern bei der Abstimmung die Punkte a oder b die meisten Stimmen
erhalten, muß der betroffene Sysop seine MAUS schließen
oder diese - nach Rücksprache mit den anderen Sysops des MausNets
und deren Zustimmung - einem Sysop übergeben, der bereit ist, die
in diesem PM-Manifest getroffenen Regelungen mitzutragen.
(Ende PM-Manifest)
Dieses Manifest wird gemäß Beschluß der Sysops
als abrufbare Infodatei in die MAUS eingebaut.