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MR>kannst du gerade mal unter »Verkaufsfarben«
nachschlagen?
- Verkaufsfarbe, die:
- Vor vielen Jahrhunderten schon wunderte sich der gemeine
Landsmann, daß ihm immer ganz grüne Galle hochkam, wenn ihm
der tumbe Adel sein Land abluchste. Nun, die Luchse sind bis auf eine
kleine, etwa seifenstückgroße Nebenlinie in Deutschland
fast ausgestorben, so daß der Bauer auf seiner Scholle sitzen
bleiben kann. Ganz anders der Fischer (und auch des Fischers Freund,
der mit dem guten Atem), dem die Scholle durch spiegelige Nematoden
jahrelang graubraune Wut ins Gesicht trieb. Von Verkaufen war keine
Rede mehr. Ein ganzer Industriezweig ärgerte sich schwarz und
verarmte. Rot sollte er sein, der Wahlsieg, so dachten die Agenturen,
die den Oppositionellen verschärften, doch hatte er kaum mehr zu
verkaufen als der dicke Saumagen. »Sharping your sense!« war
die Verkaufsdevise, oder wie der Landsmann sagt: »Scharfe Sense
verkauft jede Wiese!« Womit wir wieder bei ihm wären, dem
Verkaufskünstler par excellence! Keiner außer ihm versteht
es, aus Wehklagen Gold zu machen und aus Geduld Hühnerkot!
Erstaunlich, was es bringen kann, tagsüber auf dem Sofa zu
liegen. Alles andere, was sich Verkauf nennt, ist eigentlich nur ein
blaßblauer Tausch (-> vgl. MausTausch) von Werten und Normen.
Sei's drum!
Gruß, Ulf »23«