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JT>DJ>Aha, das habe ich auch noch nicht gewußt.
JT>Steht in irgend so einer Doku-File drin.
- MausTausch, der:
- nicht mit 'zu' zu gebrauchen; althergebrachte Form der
Kapitalverschiebung.
Früher, als das Geld noch Wert besaß, wurden im Volke
liebevolle Bezeichnungen dafür gefunden, so wie "Kies",
"Knete", "Penunsen" oder eben
"Mäuse". Wollte nun einer den warmherzigen Bernhardiner
spielen und dem, der keine Mäuse besaß, von seinen
Mäusen die Hälfte abgeben, so nannte man das
"Maus-Teilung" (analog zur Zell-Teilung, wenn zwei
Sträflinge ...).
Anders war es früher in den Wechselstuben an den vielen,
vielen Landesgrenzen, die unser zerklüftetes Deutsches Reich
hatte. Alle 20 bis 50 km kam man an eine neue Landesgrenze, und
natürlich wurde überall in einer anderen Währung
gerechnet (-> Elle, -> Preußen, -> Bayern-Taler).
So wurde der Reisende durch ein weithin sichtbares Schild, das am
Schlagbaum befestigt war, darauf hingewiesen, daß er an der
Grenze seine Mäuse tauschen mußte. Gesagt, getan, und mit
frischer Währung versorgt konnte die Reise weitergehen, zu immer
neuen Galaxien.
Zwei damals recht berühmte MausTauscher waren der Italiener
E. Cambio und der Engländer Brian Exchange.
Inzwischen ist durch die Liberalisierung des Welthandels und die
Wiedervereinigung der Aufwand beim MausTausch weitestgehend
vereinfacht worden, so daß der moderne Staatsbürger kaum
noch dahinterkommt, wenn seine Mäuse getauscht werden (->
schleichende Inflation, -> MausSchwund).